Zu Hause beim Bach

Mein Homelab (Teil 1)

Written on

Ich wollte schon länger mal wieder hier was schreiben, hatte auch interessante Themen, aber irgendwie nie die Zeit oder Lust hier was zu schreiben. Und die meisten Themen habe ich schon wieder vergessen...

Aber da es so langsam Gestalt annimmt, dachte ich mir ich schreibe mal ein paar Dinge zu meinem Homelab. Ich glaube das ist auch das erste mal, dass ich mein Netzwek homelab nenne, vorher war es einfach nur mein Netzwerk. Wahrscheinlich habe ich zu viele in r/homelab und c/homelab gelesen und deswegen verwende ich jetzt auch dieses Wort.

Lange Zeit bestand mein Netzwerk aus einem OpenWRT-Router, 1-2 Desktop-PCs, diversen Laptops (natürlich ThinkPads der X-Serie) und ein paar Raspberry PIs, die verschiedene Aufgaben übernahmen.

Nachdem ich mir einen Raspberry PI 4 zugelegt habe, fing ich auch an ein paar Diense zu Hause zu hosten. Wie z.B. diesen Blog. Vor allem aber lief darauf auch immer ein NextCloud mit immer größeren Datenmengen (wer mich kennt, weiß dass Ordnung etwas ist, was mir schwerfällt. Auch bei digitalen Sachen.) Aus irgendeinem Grund gab es auf der SSD, die ich per USB an dem PI angeschlossen habe, immer mal wieder Schreib- und Lesefehler, sodass ich die Kiste immer mal wieder neustarten muss, wenn mein Smartphone mir sagt, dass die Synchronisation fehlgeschlagen ist. Daher hatte ich schon immer mal wieder überlegt, wie und was ich ändern sollte.

Berufsbedingt habe ich vor einiger Zeit angefangen mich mit Proxmox VE zu beschäftigen und dachte mir, das könnte ich doch auch mal zu Hause einsetzen und meine Dienste auf verschiedene VMs oder Container verteilen.

Durch meinen Job habe ich auch schon diverse HA-Dienste mit Hot-Standby, Cold-Standby, Replikation, [insert another buzzword here] etc. pp. aufgesetzt und administriert. Daher war für mich ganz klar, wenn ick mit PVE anfange, dann muss das auch Hochverfügbar sein. Also gleich ein Cluster.

Die erste Überlegung war mir 2 weitere Raspberry PIs zuzulegen und damit einen PVE-Cluster aufzubauen (ja, ja, Raspberry PIs werden offiziell nicht von Proxmox unterstützt, aber es gibt pimox). Aber nachdem ich mir angeguckt habe, was Raspberry PIs derzeit kosten (und dazu bräuchte ich ja auch noch Storage und wie klemmt man den am Besten an den PI und wie sieht es mit schnellerem Netzwerk aus und...), merkte ich schnell, dass die Idee vielleicht doch nicht die beste ist.

Unter meinem Bett hatte ich noch 2 alte Notebooks liegen (X200 und T430) auf denen ich schonmal zum rumtesten Kubernetes aufgesetzt hatte (einen dritten node hatte ich in einer VM auf meinem Desktop PC). Da ich aber mit K8s nie wirklich warm geworden bin (die Gründe hierfür sind zu vielfältig und lang um sie hier auch nur ansatzweise zu nennen), verstaubten die beiden unter meinem Bett.

Also setzte ich kurzerhand einen 2-Node PVE Cluster auf den beiden Laptops auf, mit dem Plan, den Raspberry PI 4 irgendwann als dritten Node einzubeziehen.

Ich räumte in meinem Bücherregal ein wenig Platz frei um meinem PVE-Cluster einen permanteren Platz in meiner Wohnung zu geben. Für die Stromkabel schnitt ich ein Loch in die Rückwand des Regals. Die Netzwerkanbindung lief erstmal über WLAN, da ich kein Kabel durch meine komplette Wohnung legen wollte und schon einen groben Plan hatte, wie ich meine Netzwerkkomponenten neu platzieren würde um alles entspannt zu versorgen.

Das Thema Storage war natürlich weiterhin ein Problem, da die beiden ThinkPads nur recht kleine SSDs haben. Außerdem soll das ganze ja hochverfügbar werden, weshalb ich mir sowieso überlegen musste, wie ich shared storage einrichte.

Nach ein paar Tagen richtete ich Ceph auf meinem PVE-Cluster ein (ja, ja, ein 2-Node Ceph Cluster ist dumm und macht man nicht und geht kaputt und so) und das Problem mit dem shared storage war gelöst. Natürlich hatte ich nicht viel Speicherplatz, aber ich plante mir größere SSDs zu kaufen und diese per USB3 Adapter anzuschließen.

Als ich dann eines Abends im Bett lag und versuchte zu einzuschlafen, fiel mir auf, dass neben dem Rauschen der viel zu viel befahrenen Hauptverkehrsstraße an der ich wohne und dem Rauschen der S-Bahn und dem lauten Brummen meines Kühlschranks, ein sehr deutlich zu hörendes, nerviges Lüfterrauschen aus der Richtung meines Bücherregals kam. Ziemlich genervt, da ich eh schon wieder viel zu spät ins Bett gegangen bin und immer noch wach war, schaltete ich beide Rechner aus und schlief Stunden später genervt ein.

So konnte es nicht weitergehen. War das das Aus für meinen Proxmox-Cluster?